Wie sichert man ein Elektromobil vor Diebstahl?
Das Diebstahlrisiko ist bei einem Elektromobil vergleichsweise gering. Sie haben die Möglichkeit, sich zusätzlich vor Diebstahl zu schützen, indem Sie ein Schloss oder eine Radkralle anbringen. Das erfordert allerdings ein wenig Geschick und ein gewisses Maß an Mobilität. Als Alternative kommt eine Alarmanlage in Betracht.
Diebstahlrisiko ist bei Elektromobilen überschaubar
Ein Elektromobil ist eine größere Anschaffung. Verständlicherweise beschäftigen Sie sich daher mit dem Diebstahlrisiko. Allerdings fällt das hierbei überraschenderweise recht überschaubar aus. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen lässt sich ein Elektromobil ohne Quittung vom Händler nur schlecht weiterverkaufen. Die zukünftigen Halter benötigen nämlich die ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis). Fahrräder stellen sich dort weitaus lukrativer dar. Auch deshalb, weil sie einfach transportiert werden können. Ein Elektromobil ist recht schwer und lässt sich nicht einfach auf ein Transportmedium hieven. Zudem muss es zunächst kurzgeschlossen werden, wenn der Zündschlüssel nicht steckt. Das erregt, vor allem im öffentlichen Raum, unerwünschte Aufmerksamkeit. Dass der Schlüssel nicht steckt, birgt aber auch noch eine andere Herausforderung für Langfinger. Da der Motor ohne Schlüssel ausbleibt, kann das Gefährt nur im Leerlauf bewegt werden. Hierzu sind grundsätzliche Kenntnisse über die Mobilitätshilfe erforderlich.
Zusammenfassung: Deshalb sind Diebe an Elektromobilen nicht interessiert
- Kurzschließen ist Pflicht
- Schwer zu bewegen
- erheblicher Aufwand bei dem Transport
- Weiterverkauf ohne Quittung/ABE schwierig bis unmöglich
Zusätzlicher Diebstahlschutz? Kein Problem!
Vielleicht spendet Ihnen die Gewissheit, dass Elektromobile relativ unattraktiv für Diebe sind, nur einen überschaubaren Trost. In dem Fall raten wir Ihnen dazu, einen zusätzlichen Diebstahlschutz anzubringen. So gehen Sie auf Nummer sicher und haben ein gutes Gefühl, wenn Sie Ihr Elektromobil zurücklassen. Hierfür bieten sich drei verschiedene Optionen an.
Option 1: ein stabiles Schloss
Ein stabiles Schloss ist eine hervorragende Möglichkeit, um Ihr Elektromobil zusätzlich zu sichern. Hierbei sollten Sie auf Qualität setzen. Grundsätzlich können Sie sich für ein Fahrrad oder Motorradschloss entscheiden. Als sicher gelten zertifizierte Schlösser (z.B. VdS-Zertifizierung) mit einem Zahlenschloss. Alternativ können Sie sich für eines mit einem Schlüssel entscheiden. Wichtig ist dabei, dass eine ausreichende Länge und eine dicke Kette gegeben sind. Im besten Fall legen Sie das Schloss um die Lenksäule und einen festen Gegenstand, der sich in der Nähe befindet. Um zu vermeiden das Sie Ihr Elektromobil zerkratzen, achten Sie darauf, dass Sie eine Kette verwenden, die eine Ummantelung hat.
Option 2: eine Radkralle
Vielleicht haben Sie schon einmal von einer Radkralle gehört. Es gibt sie auch für Autos. Hierbei schieben Sie die Kralle auf das Rad und schließen Sie diese danach. Für eine Öffnung wird ein Schlüssel benötigt, den natürlich Sie bei sich tragen. Eine Radkralle hat den Vorteil, dass der Dieb schon von Weitem erkennt, dass hier keine leichte Beute gemacht werden kann.
Option 3: eine Alarmanlage
Deutlich komfortabler stellt sich der Diebstahlschutz mithilfe einer Alarmanlage dar. Bei praktisch jedem Elektromobil kann nachgerüstet werden. Das Besondere hierbei ist, dass die Alarmanlage sowohl mit der Hupe als auch dem Blinker Ihres Gefährts verbunden wird. Das stellt sicher, dass Langfinger ein akustisches und visuelles Signal erhalten. Mit einer Fernbedienung gelingt es, den Alarm wieder auszustellen. Bei der Alarmanlage gibt es allerdings den Nachteil, dass Sie bei der Montage auf einen Fachmann angewiesen sind. Diese Option ist auch deutlich kostenintensiver. Etwa 200 Euro müssen Sie alleine für den Nachrüstsatz einplanen. Obendrauf kommen noch die Kosten für die Montage, die sehr individuell ausfallen. Um Transparenz in Sachen Kosten zu erhalten, sollten Sie sich vorab einen Kostenvoranschlag einholen.
Vor- und Nachteile beim Diebstahlschutz abwägen
Bevor Sie sich für einen Diebstahlschutz entscheiden, sollten Sie alle Optionen miteinander vergleichen. Ein Schloss oder eine Radkralle sind zwar deutlich günstiger, allerdings ist der Aufwand beim Anbringen nicht zu unterschätzen. Daher sollten Sie sich objektiv damit auseinandersetzen, ob Sie diese Herausforderung im täglichen Leben meistern können. Die Alarmanlage bedeutet für Sie keinen Aufwand im Alltag. Hierfür müssen hingegen zusätzliche Kosten von mehreren Hundert Euro eingeplant werden.
Elektromobile am besten nur kurz abstellen
Sie können ganz entscheidend dazu beitragen, dass Ihr Elektromobil für Diebe nicht interessant wirkt. Zunächst sollten Sie immer den Zündschlüssel herausnehmen, bevor Sie Ihr Elektromobil zurücklassen. Im öffentlichen Raum, zum Beispiel vor Einkaufsläden, steht es sicherer als in dunklen Hinterhöfen. Allerdings eignen sich Fußwege nicht für eine dauerhafte Unterbringung. Ein wirksamer Schutz gegen Diebstahl ist eine Garage, die abschließbar ist. Auch mit einer Abdeckhaube, Abdeckplane oder einer mobilen Garage fällt Ihr Gefährt nicht so schnell ins Auge.
Gibt es eine Versicherung gegen Elektromobil-Diebstahl?
Ist es doch zu einem Diebstahl gekommen, stellt sich natürlich die Frage, wer für den Schaden aufkommt. Im besten Fall erkundigen Sie sich bei Ihrer Hausratversicherung, ob Ihr Elektromobil mitversichert ist. Um einen vollständigen Versicherungsschutz zu erhalten, sollten Sie das optimalerweise machen, bevor ein Schaden eintritt. Fragen Sie auch bei anderen Versicherungsgesellschaften nach, welche Angebote sie bereithalten und welche Schäden mitversichert sind. Geben Sie ein besonderes Augenmerk auf die maximale Schadenshöhe und die eventuell anfallende Eigenbeteiligung. So vermeiden Sie vorab, dass Sie sich mit einem empfindlichen Betrag selbst einbringen müssen.
Autor: Remo Schulz
Unternehmen: Medic Care Seniorenprodukte GmbH
Position: Geschäftsführer
Website: Remo Schulz
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